Lernen Sie auf den Spuren der Markgrafen von Ansbach die fränkische Kulturlandschaft mit ihren Kirchen und Schlössern, Biergärten und Gasthäusern kennen.
Die Ansbachische Markgrafenstraße und ihre Stationen Marktsteft, Obernzenn, Ansbach, Triesdorf, Gunzenhausen, Wald, Dennenlohe und Unterschwaningen. Sie erzählt die Geschichte der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und des Fürstentums Ansbach. Mit der Belehnung der Mark Brandenburg am 30. April 1415 auf dem Konstanzer Konzil durch den Kaiser Sigismund wurde aus dem Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg der Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. Nach dieser kaiserlichen Rangerhöhung nannten sich alle Burggrafen von Nürnberg zusätzlich Markgrafen von Brandenburg.
In Ansbach begründete Markgraf Joachim Ernst im 17. Jahrhundert die jüngere Linie der Ansbacher Markgrafen. Auf seiner Prinzenreise besuchte er die brandenburgische Landesuniversität Viadrina in Frankfurt an der Oder als Teil seiner Grand Tour und erweiterte dadurch das Ausbildungsprogramm für sich und seine Nachfolger. Im 18. Jahrhundert führte die Markgrafen von Ansbach die Aufklärung im Markgraftum ein. Insbesondere ging es dabei um die Politik des Wirtschaftswachstums. Die herausragenden Vertreter dieser Politik sind im 18. Jahrhundert die Markgräfin Christiane Charlotte, ihr Sohn Markgraf Carl Wilhelm Friedrich und ihr Enkel Alexander.
DIE STATIONEN DER ANSBACHISCHEN MARKGRAFENSTRASSE
Das künstliche Hafenbecken von Marktsteft. Von hier aus bediente das Fürstentum Ansbach über den Seehafen Amsterdam den Weltmarkt.
MARKTSTEFT war der Hafen des Fürstentums Ansbach. Markgräfin Christiane Charlotte ließ einen Kanal mit Hafenbecken graben, um einen Zugang zum Main und somit Anschluss an den Weltmarkt via Schifffahrt nach Amsterdam zu erhalten. In der Regierung ihres Sohnes Carl Wilhelm Friedrich wurde das Ober-Schultheißenamt der sechs Maindörfer nach Marktsteft verlegt, das Lagerhaus mit Kran sowie die große Schranne erbaut. Die Gegend um Marktsteft war schon im 18. Jahrhundert bekannt für „trefflichen Frankenwein“ (Fischer 1790).
www.marktsteft.de
Fest an der Seite der Markgrafen von Ansbach waren die Herren und Grafen von Seckendorff. Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar ließ an seinem Sitz OBERNZENN nach aktiver Zeit als Premierminister und Ober-Vogt von Ansbach 1756 den Westflügel des Blauen Schlosses errichten und machte Obernzenn faktisch zum Stammsitz der Familie. Durch die Erweiterung wurde eine repräsentative Schlossanlage mit Schlossgarten geschaffen. Das Blaue Schloss wird bis heute von der Familie Seckendorff bewohnt.
www.obernzenn.de
Blaues Schloss und formaler Garten Obernzenn. Besichtigungen nach Absprache.
Zentrum des gesamten Markgraftums und heute Sitz der Regierung von Mittelfranken. Die Residenz Ansbach ist heute ein Museum.
Zentrum des Fürstentums war die namensgebende Haupt- und Residenzstadt ANSBACH. Der Hofarchitekt Leopoldo Rettÿ entwickelte unter der Regierung des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich Ansbach zu einer barocken Vorzeigestadt. Es entstanden in der Altstadt etwa das Gymnasium Carolinum, die Hofkirche St. Gumbertus und die Synagoge. Außerdem wurde mit der Neuen Auslage eine erhebliche Erweiterung vorgenommen. Aus der Überbauung des Onolzbachs entstand die Promenade als Prachtstraße. Das Schloss Ansbach als Hauptaufgabe des Architekten wurde 1738 fertiggestellt.
www.ansbach.de
TRIESDORF war zunächst im Besitz der Familie von Seckendorff. Markgraf Albrecht Achilles übernahm das Schlossgut 1469 als Mannlehen, im Jahr 1600 wurde Schloss und Gut schließlich durch Markgraf Georg Friedrich dem Älteren gekauft. Das Weiße Schloss wurde ab 1682 als Jagdschloss gebaut. Unter dem ersten Markgrafen der neuansbachischen Linie Joachim Ernst wurde hier 1615 eine Falknerei eingerichtet, die bis zum Ende der Markgrafenzeit Bestand haben sollte. Markgraf Alexander ließ sich später das Falkenhaus zum Wohnsitz umbauen (Rotes Schloss) und quartierte die Falken samt Personal in das Heydenab’sche Haus in Weidenbach ein.
www.weidenbach-triesdorf.de
GUNZENHAUSEN war als Oberamtsstadt ebenfalls eine Hauptstadt des Fürstentums Ansbach. Markgraf Carl Wilhelm Friedrich baute die Stadt zu einer hervorragenden Nebenresidenz aus und errichtete hier, neben Triesdorf, ein zweites Falkenhaus. Obristfalkenmeister und Oberamtmann von Gunzenhausen Ernst Wilhelm Anton von Heydenab ließ sich hier von Rettÿ-Nachfolger Hofbauinspektor Johann David Steingruber ein neues Palais – neben seinem Haus in Weidenbach – errichten, exakt an der Stelle, wo eigentlich ein neues Rathaus geplant gewesen wäre.
www.gunzenhausen.de
Markgraf Carl Wilhelm Friedrich hatte in Elisabeth Wünsch eine fürstliche Nebenfrau. Ihre beiden Söhne und die überlebende Tochter wurden mit dem Namen Falkenhausen ausgestattet und in den Freiherrnstand erhoben. WALD ist bis heute Stammsitz der Familie Falkenhausen. Erbaut wurde das Schloss von Carl Friedrich von Zocha, dem Vertrauten von Markgräfin Christiane Charlotte.
Online-Informationen zu Wald
Schloss Wald mit formalem Vorgarten, Gittertor und Gitterzaun in originaler Anlage.
Schloss Dennenlohe mit der Fahne in den Farben der Familie Süßkind.
Schloss und Garten DENNENLOHE wurde für den Nürnberger Großkaufmann Paul Martin Eichler erbaut, der sich den Titel Freiherr von Auritz durch kaiserliches Dekret zulegte. Für diese Aufgabe konnte es keine bessere Adresse geben als den Ansbacher Hofarchitekten Leopoldo Rettÿ. Nach Fertigstellung schenkte die Markgräfin Friederike Louise aus ihrem Hofgarten in Unterschwaningen Spargelpflanzen, Apfel- und Birnbäume für den Dennenloher Schlossgarten.
www.dennenlohe.de
Markgräfin Friederike Louise, die Ehefrau von Carl Wilhelm Friedrich, war eine geborene preußische Prinzessin. Während ihr Mann Hochfürstliche Durchlaucht war, legte sie Wert auf den Titel Königliche Hoheit. In UNTERSCHWANINGEN ließ sie von Leopoldo Rettÿ ihr Mustergut mit Brauerei, Schäferei, Gärtnerei und Hofkirche erbauen. Außerdem erweiterte sie die Schlossbibliothek in Unterschwaningen maßgeblich, zeigte dabei großes Interesse für Ökonomie und Musik. Von ihrer Schwester Wilhelmine von Bayreuth erhielt sie den Autographen der Oper Argenore, welcher heute in der Schlossbibliothek Ansbach verwahrt wird.
www.unterschwaningen.de
Die Hof- und Pfarrkirche Unterschwaningen ist heute evangelisch-lutherische Pfarrkirche und kann bei Führungen besichtigt werden. Sonntags ist Gottesdienst.